Häufig gestellte Fragen
- Gratis-Muster, Kugelschreiber und Kaffeetassen, oder auch einmal eine Einladung zum Abendessen bei einer Fortbildung – sind Ärztinnen durch derlei Angebote wirklich zu bestechen?
- Wie können Pharma-Referenten einen solchen Einfluss ausüben, obwohl sie eigentlich nur objektiv informieren sollen?
- Schaden Ärzte denn ihren Patientinnen, wenn sie die Arzneimittel verschreiben, die die Pharmaberaterinnen ihnen anempfehlen?
- Was kann eine Ärztin tun, um sich von den Beeinflussungsversuchen der Pharma-Hersteller frei zu machen?
- Mein Arzt sagt mir, dass er von der Industrie finanzierte Kongresse und Fortbildungen gar nicht meiden kann. Stimmt das?
- Wie ist denn die Resonanz bei den Ärztinnen auf die Initiative „Mein Essen zahl ich selbst“?
- Mein Arzt sagt, dass die Initiative „MEZIS“ das Vertrauen zwischen Arzt und Patientinnen untergräbt, weil es nichts als Misstrauen sät.
Schaden Ärzte denn ihren Patientinnen, wenn sie die Arzneimittel verschreiben, die die Pharmaberaterinnen ihnen anempfehlen?
In der Tat bewerben Arzneimittelhersteller zumeist ihre jeweils neuesten Präparate. Das aber nicht nur deshalb, um sie bekannt zu machen, sondern weil sie praktisch immer ein Mehrfaches ihrer Vorläufersubstanzen kosten und entsprechende Gewinne einfahren. Manchmal steigt der Preis sogar auf das Zehnfache.
Aber es sind nicht nur die Kosten, es ist auch die viel geringere Erfahrung mit neuen Medikamenten, die die Patientinnen bei der Einnahme erst jüngst zugelassener Medikamente zusätzlichen Risiken aussetzt. Insbesondere beim niedergelassenen Facharzt und bei der Hausärztin gibt es glücklicherweise nur wenige Fälle, in denen ein erst kurz zugelassenes Medikament tatsächlich verschrieben werden sollte. Untersuchungen mehrerer deutscher kassenärztlicher Vereinigungen zeigen aber: Ärztinnen, die Pharma-Vertreter zu sich lassen, verordnen viel mehr – Fachleute sagen viel zu viel – "innovative", also erst seit kurzem zugelassene, Medikamente.
Zuletzt aktualisiert am 02.01.2012 von Mirjam Hagebölling.